Hitch - Der Date Doktor

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Published

09.03.2005 00:00

USA (2005) Regie: Andy Tennant Darsteller: Will Smith (Alex Hitchens), Eva Mendes (Sara), Kevin James (Albert), Amber Valletta (Allegra Cole), Julie Ann Emery (Casey), Robinne Lee (Cressida), Nathan Lee Graham (Geoff), Adam Arkin (Max), Michael Rapaport (Ben), Jeffrey Donovan (Vance), Paula Patton (Mandy), Philip Bosco (Mr. O’Brian), Kevin Sussman (Neil), Navia Nguyen (Mika), Matt Malloy (Pete), Lisa Thayer (Lisa), Ato Essandoh (Tanis), Nayokah Afflack (Stephanie), Jack Hartnett (Tom Reda) und andere New Yorker Yuppies ohne Nachnamen Offizielle Homepage

Hitch, einst ein schüchterner Student, hat aus seinen Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht gelernt und bietet nun sein Wissen als Dienstleistung für alle New Yorker an, die ernsthaft einen Partner suchen. Seine Drei-Dates-Therapie nimmt auch Steuerberater James an, der sich in die reiche Mandantin Allegra Cole verguckt hat. Doch hinter dieser ist die Klatschreporterin Sara her, die alsbald dahinter kommt, wer da im Hintergrund die Fäden zieht. Sie will nun alles über diesen Date-Doktor herausfinden, nicht ahnend, dass er gerade versucht, mit ihr anzubandeln…

Da ist wieder eine von diesen romantischen Komödien, die Hollywood scheinbar mühelos jedes Jahr in großer Menge ausstößt und die die Frauen reihenweise in die Kinos lockt. “Hitch” soll sich vor allem durch die Darsteller von dem restlichen Einheitsbrei abheben: Mit Will Smith und Kevin James sind zwei erfahrene Vertreter der Vorabend-Comedy an Bord, um auch möglichst viele männliche Besucher in die Kinos zu bewegen. Zusätzlich wird mit der Latino-Schönheit Eva Mendes und einem guten Publicity-Auftritt bei “Wetten, dass…?” dafür Sorge getragen, dass wirklich alle Zielgruppen aktiviert sind.

Damit diese auch nicht verschreckt werden, versucht man erst gar nicht das Rad neu zu erfinden, sondern setzt auf Altbewährtes: Der Eine will eine Frau, die in einer ganz anderen Liga spielt, lässt sich deshalb zum Profi ausbilden und muss feststellen, dass diese ihn wegen seiner Bodenständigkeit mag. Der Andere beherrscht das Metier bereits perfekt, scheitert jedoch trotzdem an der eigenen Tollpatschigkeit und einem großen Missverständnis. Sie dagegen glaubt nicht an die Liebe und muss dennoch zugeben, dass er ihr wichtig ist. Am Ende bekommen sie sich dann doch alle und es gibt ein Happy End.

So weit so schlecht. Das Interessante an einer (romantischen) Komödie sind immer noch die Gags, und da versagt “Hitch” leider total. Wer auf Comedy wie “King of Queens” oder “Prinz von Bel-Air” hofft, der ist leider fehl am Platz. Es gibt zu Beginn noch ein paar Lacher, wenn Albert oder Hitch gerade von einer Peinlichkeit in die nächste geraten, aber spätestens ab Mitte des Films waren die Drehbuchautoren nur noch damit beschäftigt, ihre etwas verworrene Geschichte halbwegs unter Kontrolle zu halten und dem sicheren Ende zuzusteuern.

Dazu kommt noch der Umstand, dass Kevin James ausgerechnet in seiner ersten Rolle auf der Leinwand fehlbesetzt ist. Der viel zu ruhige Steuerberater im Anzug passt einfach nicht zu dem agilen, vor Energie strotzenden Doug. Seine besten Auftritte hat er immer dann, wenn er etwas aus sich heraus gehen kann (z.B. beim Tanzen im Club). Will Smith dagegen beherrscht von Cool bis Hundeblick souverän alle Facetten der Komödie und wirkt etwas unterfordert. Eva Mendes schließlich, die mir optisch nicht sehr zusagt, ist durch ihre Rolle einfach zu eingeschränkt und kann nicht viel mehr zu dem Film beitragen als die arme Allegra Cole. Das wahre Traumpaar des Films sind dann doch Hitch und Albert - nur leider wurden wieder einmal die wichtigsten Szenen in der Werbung verbraten (wo sie z.T. sogar besser zusammengeschnitten waren).

Ansonsten kann man “Hitch” noch als Touristenführung durch die angesagtesten Yuppie-Treffpunkte New Yorks empfehlen. Die Website versucht dagegen, sich auf die Maxime des Date-Doktors zu konzentrieren und zusammen mit anderen Medienangeboten rund um das Thema “Dating” einmal erfrischend anders für einen Film zu werben. Nur leider ist die gesamte Aktion zu steril umgesetzt und besitzt ohne den Film keinerlei Mehrwert, so dass auch dieser Schuss wirkungslos verpufft.

Fazit: Ein großer Hype macht noch keinen guten Film. “Hitch” fehlen einfach die Gags für eine gute Komödie und die Funken sprühen eher zwischen den männlichen Hauptdarstellern, von denen Kevin James kaum an seine Leistungen in “King of Queens” anknüpfen kann. Ein gut aufgelegter Will Smith bleibt der einzige Lichtblick in dieser unterdurchschnittlichen Massenware.