Identität

gesehen
Published

17.09.2003 00:00

USA (2003) Regie: James Mangold Darsteller: John Cusack (Ed), Ray Liotta (Rhodes), Amanda Peet (Paris), John Hawkes (Larry), Alfred Molina (Doctor), Clea DuVall (Ginny), John C. McGinley (George), William Lee Scott (Lou), Jake Busey (Robert Maine), Pruitt Taylor Vince (Malcolm Rivers), Rebecca De Mornay (Caroline Suzanne) und andere Identitäten Offizielle Homepage

Während eines schweren Unwetters in Nevada verschlägt es 10 Personen in ein abgelegenes Motel, dessen Zufahrtsstraßen allesamt unter Wasser stehen und so eine Weiterreise unmöglich machen. Neben einer Filmdiva mit Chauffeur, einem frisch verheirateten Pärchen und einer Familie wird aber auch ein Polizist, der einen Serienmörder transportiert, zur unfreiwilligen nächtlichen Rast gezwungen. Der Gefangene nutzt natürlich die erste Gelegenheit zur Flucht und schon bald gibt es ein Mordopfer zu beklagen. Der Polizist und der Chauffeur machen sich gemeinsam auf die Suche nach dem Sträfling, doch niemand weiß wer diese Nacht noch überleben wird…

Achtung: Wer den Film bis jetzt noch nicht gesehen hat, dies aber noch vor hat, der sollte sich nur unten das Fazit durchlesen, denn ich werde gleich ohne jede Rücksicht spoilern. Und mit dem Wissen aus meiner Kritk ist dieser Film einfach nicht mehr sehenswert!

“Identität” war seit langem mal wieder ein Film, den ich ohne Vorwarnung gesehen habe; selbst den Trailer hatte ich noch nicht zu Gesicht bekommen. Dafür war die Vorstellung für mich auch kostenlos, so dass ich dieses Risiko eingegangen bin und letzten Endes kein Geld verschwendet habe. Denn leider ist dieser Versuch, dem Horrorfilm durch starkes Vermixen mit Elementen der Mystery und des Psychothrillers neue Impulse zu verleihen, schief gegangen.

Schon am Anfang können die schnellen Schnitte, welche erklären sollen was die Leute in das Motel führt, nicht so überzeugen wie z.B. in Snatch. Seine stärkste Phase hat der Film dann im Mittelteil, wo er die gewohnte Dezimierung der 10 Hotelinsassen routiniert vorwärts treibt und den Zuschauer mit den vielen verwirrenden Hinweisen über den Mörder, den Indianerfriedhof, die Zimmerschlüssel und der Frage nach der Gemeinsamkeit rätseln lässt. Doch der Tot von Larry und das Verschwinden der Leichen (warum eigentlich erst / schon jetzt) zeigt endlich, dass es sich hier nicht um einen normalen Mörder handelt, sondern etwas ganz anderes dahinter steckt. Leider hat der Film zu diesem Zeitpunkt bereits sein Feuer verschossen, die Spannung ist dahin. Doch auch nach der ärgerlichen Auflösung, die zumindest etwas Sinn ergibt, muss der Zuschauer noch weiter ausharren und auf das typische Horrorfilmende warten (kleiner Mann ganz groß).

Die Schauspieler spielen ihre recht flachen Rollen recht routiniert, doch leider beschränkt sich das Drehbuch bei den Charakteren auf typische Klischees, wie sie schon zu oft in ähnlichen B-Movies zu sehen waren. Das ergibt zwar im Endeffekt Sinn, da alle Figuren aus ein und dem selben Gehirn stammen und dieser Malcom Rivers schon bei Namen und Geburtsdatum nicht sehr kreativ war. Doch ist dies keine Ausrede, denn als Zuschauer muss man diese Gestalten eine Stunde lang ertragen, ohne aufgeklärt zu werden. Und auch der Psychiater aus der Real-World darf einen typischen Horrorfilmfehler begehen…

Fazit: Ein Film, der vieles sein will und überraschen soll und dabei den Zuschauer doch eher enttäuscht. Ein zu schwaches Drehbuch und eine ärgerliche Auflösung verhindern einen Erfolg wie bei “The Sixth Sense”.